Es ist ein heißer Donnerstagnachmittag im Sommer; der Rucksack mit der Sonnencreme, dem Hut und der Flasche mit frischem Wasser ist fertig: Wir sind dabei aufzubrechen!

Wo fahren wir hin? Nun, um ehrlich zu sein…. es ist eine Fahrradtour in Begleitung der Gäste vom Camping Dei Fiori und dem Camping Mediterraneo. Das Ziel? Lio Piccolo, ein Ort in der venezianischen Lagune, sehr eindrucksvoll, da er von Mooren umgeben ist. Wer Glück hat, kann in der Hochsaison auch einige Flamingos bewundern!

Der Treffpunkt für beide Campingplätze ist das Casa Rossa, das rote Gebäude, das etwa auf halbem Weg zwischen den beiden Campingplätzen liegt. Von hier aus werden wir alle zusammen losfahren, heute sind wir wirklich viele: Es gibt Familien mit Kindern, einzelne Sportler und auch einige Paare, die alle fest entschlossen sind, mal einen anderen Urlaubstag als den üblichen zu verbringen und etwas Neues in dem Gebiet zu entdecken, in dem sich unsere Campingplätze befinden.

Setz’ deinen Helm auf, überprüfe die Bremsen deines Fahrrads und passe die Sattelhöhe an – es ist Zeit loszufahren! Wir alle fahren in einer Linie zum Zentrum von Ca‘ Savio und biegen dann Richtung Treporti ab. Von dort aus überqueren wir die Brücke und fahren weiter nach Mesole, dem ersten Teil auf unserer Tour.

Hier machen wir nur einen kurzen Halt, gerade genug Zeit, um uns von den netten Damen zu verabschieden, die sich vor den Häusern versammelt haben: Es tatsächlich ein italienischer Brauch, einen Stuhl mit vor die Haustür zu nehmen und sich mit den Nachbarn zusammenzusetzen und zu plaudern. Die Seniorinnen sind glücklich, so viele neue Menschen und Gesichter zu sehen, also grüßen sie uns freudig und lassen uns unsere Reise fortsetzen.

Nach etwa anderthalb Stunden Radfahren erreichen wir schließlich Lio Piccolo: wir werden von der kleinen Kirche Santa Maria della Neve und dem archäologischen Museum Palazzo Boldù willkommen geheißen. Von beiden hat man einen Blick auf einen Kiesplatz. Hier machen wir eine etwas längere Pause: Einige kühlen sich unter dem Wasser des Brunnens ab und andere nutzen sie, um das Museum „Fragmente der Lagune“ zu besichtigen. In dessen Innerem befinden sich Objekte verschiedener Art: Amphoren, Möbel und Schmuck. Alle archäologischen Funde wurden auf dem Meeresboden der nördlichen Lagune gefunden und erzählen uns vom Leben an diesen Orten seit der Römerzeit. Die Geschichte des Lio Piccolo war nicht immer rosig: Seit zwei Jahrhunderten ist die Stadt wegen schlechter Umwelt- und Klimabedingungen verlassen.

Die Regenerationspause geht weiter, denn nur wenige Meter vom Platz entfernt befindet sich der Ferienhof „Le Saline„: Die Besitzer warten bereits auf uns und mit ihnen ein echter „venezianischer Snack“. Wir setzen uns hin, um die Sandwiches mit Salami und den Wein des Hauses zu genießen, mit Blick auf die Ruhe und den Frieden der Kanäle der Lagune. Die Kinder haben Spaß beim Spielen mit dem hofeigenem Hund während die Erwachsenen ein ruhiges und erholsames Gespräch führen.

Die Zeit vergeht schnell und der Moment, um wieder auf die Räder zu steigen und zu den Campingplätzen zurückzukehren ist bereits gekommen: Wir verabschieden uns ganz herzlich von den Betreibern des Hofes und beginnen langsam mit dem Rückweg. Die Lichter des Spätnachmittags lassen uns die Magie dieses Ortes noch mehr schätzen: ein angenehmer Kontrast zwischen der immensen Stille, die dort herrscht und der üppigen Natur, die ihn durchzieht.

Auf Wiedersehen und bis zum nächsten Abenteuer!

Deutsche Übersetzung von Teresa Uhlig