13 Februar 2014
VENEDIG UND INSELN
Kunststadt Venedig, inspirierende Muse

Venedig in der Nacht

Auf dem Campingplatz von Cavallino, um einen Krimi zu schreiben

Im vergangenen Sommer habe ich nach vielen Jahren zum ersten Mal einen Urlaub auf dem Campingplatz von Cavallino verbracht, einer von der Natur, vom Meer und der Lagune umgebenen Halbinsel. Sie ist nur eine halbe Stunde Bootsfahrt von der Kunststadt Venedig entfernt. Eine gute Freundin, die jedes Jahr denselben Bungalow im Camping Village Dei Fiori mietet hatte mir davon erzählt. Letztes Jahr habe ich dann beschlossen auch einen Platz zu reservieren: Ein Mobilheim umgeben von Blumen und Grünpflanzen, der ideale Platz um meinen in Frankfurt und Venedig angesiedelten Krimi zu Ende zu schreiben.

Ich hatte Venedig zuvor während meiner Studentenzeit ein Paar Mal besucht. Ich habe mich für den Campingplatz Village Dei Fiori entschieden, weil er ganz in der Nähe von Venedig liegt: Vom Bootsanlegeplatz von Punta Sabbioni aus dauert die Bootsfahrt eine halbe Stunde. Vierzehn Tage lang bin ich jeden Morgen um sechs Uhr aufgestanden, um am Strand Yoga zu machen und mich ein wenig zu bewegen, bevor ich dann zu meinem täglichen Ausflug in die schönste Stadt der Welt aufbrach. In den zwei Urlaubswochen auf dem Campingplatz in Cavallino und beim Herumlaufen in den engen Gassen und der Entdeckung der entlegenen Plätze Venedigs habe ich die Inspiration gefunden, um die letzten Seiten meines Buches zu Ende zu schreiben: Die mysteriöse Geschichte erreicht in Venedig an einem Juliabend im Lichtschein des Feuerwerks des Redentore-Festes (Erlöserfestes) ihren Höhepunkt. Auf dem Markusplatz habe ich das Museum Correr besichtigt, wo mein Hauptdarsteller sich in den „Wunderkammern“ verirrt. Ich habe auch die neuen Galerien der Accademia besichtigt: Seit der Restaurierung ist das Museum noch schöner als vorher.

Durch Zufall habe ich an einem Abend Campo San Giacomo dell’Orio entdeckt: einen wunderschönen Platz, den nur wenige Touristen kennen. Es gibt hier sogar Bäume und in der dritten Juliwoche findet hier immer eine Wohltätigkeitsveranstaltung statt. Ich hatte das Glück an einem dieser Tage dort zu sein. Ich war allein als ich eine Portion Sarde in Saor (Marinierte Sardinen) und ein Glas Weißwein an der Theke bestellte. Auf der Bühne spielte eine venezianische Band und sang Lieder im venezianischen Dialekt: Das fand ich wirklich sehr lustig! Ich saß ungefähr zehn Minuten lang alleine dort. Dann fragten mich meine venezianischen Tischnachbarn Antonio und Martina woher ich denn käme und ob es der Ruf Venedigs als “Kunststadt” sei, der mich hierher geführt habe. Ich habe Ihnen eine Menge erzählt: Von meiner Unterkunft auf dem Camping Village Dei Fiori, von meinem Buch und von meinen täglichen Ausflügen und Entdeckungsreisen durch Venedig.

Wir haben uns bis spät in die Nacht unterhalten und jetzt schreiben wir uns ein Paar Mal im Monat. Ich kann es kaum erwarten, sie im Juli wenn ich endlich zum Campingplatz in Jesolo zurückkehre, um dort meinen Sommerurlaub zu verbringen, wiederzusehen und zu umarmen.